Fathoms

12-The Teeth

Auszüge aus dem Logbuch der Huntress

geführt von Janara Jonovian, Kapitänin

15. Straftag, Jahr 19 nach der Flut

Dies ist ein Neuanfang. Das alte Logbuch ist mit der "Barays Tod" versunken. Wieder einmal hat sich ein Unglück als Glück herausgestellt. [...] Während die Mannschaft die Brigantine "Huntress" in Stand setzt, diskutiert die Offiziersmannschaft darüber, was wir mit der Galeone der Untoten machen sollen. Ich werde Bloodbillys Schiff zurücklassen, während wir mit der "Huntress" in den Schlund fahren.

15. Markttag, 19 n.d.F.

Wir haben zwei Mann verloren. Trotzdem bin ich in großartiger Stimmung: dank Gribaas Talent am Steuerrad und mit Sam Sandstorms magischer Hilfe haben wir den Schlund schon so gut wie überwunden. Wir kontnen allen Strudeln trotzen und haben den Teeth die Zähne gezogen. Aber nicht nur das: am Weg durch den Kanal entdeckten wir ein verlassenes Schiffswrack, dass mit einer Galionsfigur in Form eines Delfins ausgestattet war. Ich schickte Dex mit einer Crew hinüber, weil die Delfinfigur magisch wirkte. Zwei Männer wurden von den Fluten weggerissen, doch Dex kehrte nach einigen Stunden mit der Trophäe zurück. Tatsächlich muss es sich um ein mächtiges Artefakt handeln, wie der alte Sandstorm bestätigt hat. Das Schiff scheint mit der neuen Galionsfigur durch günstigere Strömungen gesegnet. Die beiden verlorenen Männer traten nie durch besondere Leistungen hervor. Ich habe es nie für nötig gehalten mir ihre Namen einzuprägen Ich kann nur hoffe, dass weitere Prüfungen die restlichen Versager an Bord ausmerzen. Dex scheint im Gegensatz dazu ein außergewöhnlicher Doreen zu sein. Er wagt es auch mir vor der gesammelten Mannschaft zu widersprechen. Ich werde ihn im Auge behalten müssen.

15. Staatstag, 19 n.d.F.

Endlich liegen wir vor dem größten magischen Wunder unserer Welt vor Anker. Vor uns donnert ein gewaltiger Geysir in die Höhe. Auf ihm „schwebt“ eine „Insel“ mit Festung. Dort oben soll der Erzmagier „Tessa the Red“ leben. Darüber, wie wir die 60 Meter bis zur Unterseite der Insel überwinden sollen, ist die Besatzung noch uneins. Sollte niemanden ein besserer Weg einfallen, werde ich meiner Besatzung beweisen, dass man mit Mut und Opferbereitschaft am weitesten kommt. Nur den Wagemutigen ist das Glück hold! Ich werde mich vom Geysir nach oben schießen lassen und mich dann an der steinigen Unterseite der Insel festklammern. Die Kletterei auf dem glitschigen Überhang wird sicherlich nicht einfach werden. Viel Ausrüstung werde ich für dieses Unternehmen nämlich nicht mitnehmen können. Zumindest landet man nach einem Sturz im Wasser. Ich freue mich schon Tessa gegenüber zu stehen.

15. Zahltag, 19 n.d.F.

Das Glück hat mich dieses eine Mal verlassen, könnte ich behaupten und doch wäre das so, als würde unser Kaiser jammern, das Schicksal hätte sich gegen ihn gewandt, weil er nicht unsterblich ist oder Flügel trägt. Der Fels war einfach viel zu glitschig: feucht und von Algen überwuchert. Ich bin froh, dass ich mir keine ernsthaften Verletzungen zugezogen habe. Die einzigen zwei Leute meiner Crew, die es wagten mir gleichzutun hatten weniger Glück oder Körperbeherrschung. Die Fische fressen jetzt ihre zerplatzten Körper. Danach hat sich keiner mehr getraut, die Todesfahrt im Geysir auf sich zu nehmen. Es wird sich nicht vermeiden lassen, die Teeth zu verlassen, wenn uns nicht bald etwas einfällt. Ich habe zwar viele Ideen, benötige aber leider Materialen, die wir in Torath Kah nicht auftreiben können. Eine gewaltige Harpune, geflügelte Kreaturen oder ein mächtiger Magier wäre nur einige der Möglichkeiten uns zu Tessas Festung hinauf zu katapultieren. Ich schwöre, dass ich so bald wie möglich zu den Teeth zurückkehren werde.

16. Kaisertag, 19 n.d.F.

Wir mussten die Teeth tatsächlich unverrichteter Dinge verlassen. Wir haben den Tag damit verbracht die Galeone mit der Huntress zu vertauen. Es haben sich keine Redman blicken lassen. Wir brechen in diesen Minuten auf, um nach Brigandy Bay zurück zu kehren.

17. Bußtag, 19 n.d.F

Welch schwarzer Tag! Wir mussten die Galeone zurück lassen. Denn niemand anderer als Admiral Duckworth kreuzte unseren Weg. Fast habe ich den Eindruck, der Piratenjäger würde uns verfolgen, so oft begegnen wir seiner Man’o’War.

17. Geistertag, 19 n.d.F.

Es scheint, dass Glück hat uns für immer verlassen. Um die Mannschaft nach unserem Scheitern bei Laune zu halten, ließ ich sie eine Schaluppe attackieren. Das Leben einiger Unschuldiger schien mir ein kleiner Preis für die Disziplin an Bord und das Fortbestehen unserer Welt. Doch als es der Nussschale tatsächlich gelang unser Schiff zu beschädigen, entschied ich mich auf Nummer sicher zu gehen, anstatt zu entern. Mit einer Breitseite versenkten wir die Schaluppe und erst als wir das Treibgut durchkämmten, erkannten wir, dass wir ein stolzes Kieranisches Schiff versenkt hatten. Die fünf Überlebenden, die wir bargen, sperrten wir unter Deck.

[...]

18. Bußtag, 19 n.d.F.

Wir sind das erste Mal in die Flotsam Sea eingedrungen. Dex hat uns dazu überredet. Können wir ihm vertrauen? Das Wasser ist schmutzig hier und voller Trümmerstücke. Ich frage mich, ob der Doreen hier wirklich fast 20 Jahre verbracht hat.

18. Geistertag, 19 n.d.F

Vor einer Stunde hat der Ausguck zu brüllen begonnen. Am Horizont tauchten schwarze Segeln auf. Inzwischen sind wir sicher: es muss eine Galeere sein. Ich bilde mir ein ganz leise Trommeln zu hören. Das Schiff erinnert mich ab Bloodbillys Galleone – nur dass es viel größer ist. Ich bete zum Kaiser, das wir rechtzeitig entkommen. Denn der Übermacht von Untoten und Froschwesen könnten wir nichts entgegensetzen.

18. Straftag, 19 n.d.F

Irgendwo hier an den Whip Islands liegt Ras' feuchtes Grab. Die Schatzsuche am Rand der Flotsam Sea ist der Grog II zum Verhängnis geworden. Wie Aasgeier lauern in diesen Gestaden Piraten um die gierigen, die sich an ihren Schätzen verschlucken, auszunehmen. Ich habe eine Expidition an Land geschickt, den Großteil der Besatzung aber an Bord in Alarmbereitschaft versetzt. Nun warten wir bis Sam Sandstorm, Dex und die übrigen wieder zurück kehren. Es wird schon bald dunkel und ich frage mich, was sie so lange aufhält. Am Vortag konnten wir der Galeere entkommen. Ich hatte das Gefühl, dass die Untoten, wissen, dass wir Bloodbilly getötet haben, ja sogar, dass ihr Anführer mich persönlich dafür verantwortlich macht. Ob das Geschwätz der Besatzung einen wahren Kern hat, dass Bloodbilly mit einem Kraken eine verhängnisvollen Pakt geschlossen hat? Sie meinen, er hätte den Vertrag nicht eingehalten und deshalb hätte der Kraken seine Seele geholt.

18. Markttag, 19 n.d.F

Tatsächlich ist die Expedition nicht mehr zurückgekehrt. Deshalb habe ich gemeinsam mit Gribaa eine zweite angeführt. Als wir auf der Insel ankamen, bot sich uns hinter einigen Felsen ein schrecklicher Anblick: Dex war von unbekannten gefesselt und entmannt worden. Furchtlos schickte ich meine Männer in diesen offensichtlichen Hinterhalt. Schreckliche Oktopusmonster hatten den Schatzsuchern aufgelauert. Angeführt wurden sie von einem Magier derselben abstossenden Rasse. Doch furchtlos stellte ich mich der Kreatur entgegen und selbst ihre magischen Geschosse konnten mir nichts anhaben. Der treue Gribaa war zwar durch schwarze Tinte geblendet, aber ich konnte es mit dem Magier auch alleine aufnehmen. Als der Grael endlich wieder sehen konnte, streckte er in seiner Wut auch die letzten Oktopons nieder. Nun werden wir Marao ansteuern, um fliegende Unterstützung zu erhalten.