Fathoms

20-Water Trap

Kaum hatte sich die HUNTRESS dem Schiff der Besucher genähert, zog auch schon ein Schatten unter Wasser seine Spur dem Schiff entgegen. Die Besatzung hatte keine Zeit sich vorzubereiten und im nächsten Moment schossen auch riesige Tentakel an Deck und hielten reiche Ernte unter den nicht so tapferen Matrosen.

Für einen Moment sah es so aus, als wären auch Dex und Jose Callavdeo unter den Opfern, doch der Doreen konnte sich im letzten Moment zur Seit fallen lassen und das, was im ersten Augenblick wie Joses abgerissener Schädel aussah, stellt sich als Kohlkopf heraus, den der Koch gerade in die Kombüse zu tragen gedacht, wo Gribaa noch immer seine Kopfverletzungen kurierte.. Captain Janara Jonovian befahl ihrer Crew unter Deck Schutz zu suchen. Selbst das Ruder wurde aufgegeben. Nur Agh und Gobo ließen sich nicht davon abhalten weiterhin nahrhafte Stücke aus den Tentakeln herausreißen zu wollen. Tatsächlich hielt das die Angriffe des Kraken für den Moment ab.

Doch schon krochen kleinere, wenn auch nicht minder schleimige Wesen an Deck: ein Oktoponhexer und seine unzähligen Krieger. Als wäre das nicht genug gewesen, hatten sie Verstärkung mitgebracht: Horden von Skeletten, die von niemanden geringeren angeführt wurden, als dem untoten Gribaa.

Die bereits stark dezimierte Mannschaft der HUNTRESS gab für einen Moment jede Hoffnung auf. Zumindest hatte man sich unter Deck eingeschlossen. Während die Horden gegen die von Dex verstärkte Tür trommelten, warf sich der Captain mit Hilfe seines Schminkkästchens in Schale, um gegen die Übermacht zumindest eine gute Figur abzugeben. Nebudkat Neza versuchte Kylie zu schützen und selbst die beiden Magier von der Akademie in Baltimus waren sich dem Ernst der Lage bewusst und bereiteten sich auf einen Kampf vor. In der Zwischenzeit hatte Agh sich in der Takelage vor den unzähligen Skeletten in Sicherheit gebracht. Wild umherschwingend, schaltete er eines nach dem anderen aus, unterstützt von Old Pete, der aus dem Krähennest einen Regen aus Flaschen auf die Untote und Oktopons herabprasseln ließ. Mit einem Schlag war es an Deck finster. Man konnte spüren, dass es die dunkle Magie des Oktoponhexers war, die die Sonne verblassen ließ.

Im nächsten Moment wurde die Tür zum Unterdeck gesprengt. Die Oktopons drangen ein. Der untote Gribaa schwang seinen Totenschädelball. Die Crew wehrte sich, doch der Hexer verwandelte den Raum in eine Hölle. Das einzige Glück war, dass auch seine eigenen Krieger dem Angriff erlagen und tot liegen blieben. Die magischen Geschosse der anderen Magier vermochten kaum etwas auszurichten. Kylie und Nebudkat sanken verletzt zu Boden, während Anti-Gribaa gnadenlos weiter auf alles eindrosch, was sich bewegte.

Erst als Dex und der Captain – von einem Zauber der Baltimer Magier geschützt – es schafften den Hexer im Nahkampf zu stellen, änderte sich die Situation. Mit einem Schlag der Maneater-Axt wurde er schließlich niedergestreckt. Auch der von ihm kontrollierte Kraken zog sich zurück.

Der echte Gribaa hatte sich inzwischen mit einer Bratpfanne von der Kombüse aus zwischen den Horden der Untoten durchgekämpft. Der feige Anti-Gribaa erkannte, dass er gegen die Übermacht alleine nichts mehr auszurichten zu vermochte. Da er unter Deck umzingelt war, drosch er mit seinem Totenschädelball einfach durch die Planken der HUNTRESS und verabschiedete sich erneut zum Meeresgrund.

Im Chaos der Schlacht hatte sich niemand um den verletzten Nebudkat Neza gekümmert. Janara Jonovian hatte ihm zwar eine Schriftrolle mit einem Heilzauber zugeworfen, doch heldenmutig hatte er diese benutzt um Kylie zu retten. Er selbst verreckte daraufhin röchelnd am Boden. Die dunkle Macht des Oktoponhexers war zuviel gewesen.

Janara und Kylie hatten aber kaum Zeit sich von ihrem Geliebten zu verabschieden, denn das Leck, dass Anti-Gribaa geschlagen hatte, musste geflickt werden.

Der Totenschädel in Nebudkats Besitz verhöhnte die stark dezimierte Crew. Endlich war es Janara genug und sie verhörte den endlos plappernden und klappernden Schädel. Der erzählte „versehentlich“ alles über seinen Herren, den untoten Kraken Karakas, der in einem halbversunkenen Turm nicht unweit von Brigandy Bay leben sollte und die Crew der HUNTRESS für Captain Bloodbillys Verrat hasste.

An Bord des Oktoponsschiffs, das ursprünglich von dieser seltsamen Welt namens Erde stammte, fanden sie ein Fass mit Wasser. Würden sie damit die Seehexen beschwören können? Noch war es ohnehin nicht so weit, aber als die HUNTRESS davon segelte, erschien dieses seltsame Mädchen und offenbarte sich ihnen in einer Vision. Es sprach davon, dass sie das Schwert des Königs Amemnus brauchen würden, das Herz des letzten Erzmagiers und etwas, was die Kraken verloren hätten.

Mit Einbrechen der Nacht wurde Nebudkat Nezas Leichnam den Flammen übergeben. Janara Jonovian hatte wieder einen Geliebten verloren. Ihn ihr wuchs die Überzeugung, dass sie verflucht war. Die HUNTRESS steuerte in den eisigen Gewässern als nächstes Ziel Arfk an. Dort wollten Zish, der Halbugakmagier, von Bord gehen. Doch das ist eine andere Geschichte…