NTC

4-Die Monsterjagd

Lieber und geehrter Großvater Thorad,
Lieber und geehrter Vater,

ich hoffe dieser Brief erreicht euch und den Rest der Familie in guter Gesundheit.

Es ist nun etwa ein Mond vergangen seit ich Hammerfast verlassen habe. Obwohl ich die Tunnel unserer Heimat vermisse, vergehen die Tage hier fast wie im Flug, denn es gibt immer etwas zu tun. Wie euch Arok sicher erzählt hat ist von der Stadt nicht mehr viel übrig, und der Wiederaufbau geht nur schleppend voran. Immer wieder kommt es zu Karawanenüberfällen, und das Verbrechen hat auch bereits Fuß in der Stadt gefaßt. Erst letzte Woche sind einige Passanten von hinten niedergeschlagen und ausgeraubt worden. Bis Farcrest wieder in altem Glanz erblüht, wird wohl noch viel Blut und Schweiß fließen müssen. Ich hoffe, ihr seid Stolz, dass einiges davon meins sein wird.

Wenn ich nicht im Tempel aushelfe, arbeite ich bei der Nerath Trading Company, die ein Monopol auf den Handel in Farcrest hält. Ich bin stolz, dass schon nach einem Monat eine richtige Gemeinschaft entstanden ist - Erathis muß zufrieden sein! Der auffälligste in unserer Runde ist mit 2,10 Metern Rhogar, ein Dragonborn Söldner, der das Herz am rechten Fleck hat und für sich allein genommen schon eine ansehnliche Schlachtlinie darstellt. Er scheint sehr ehrbesessen zu sein. Finnan, ein Halbling mit etwas zwielichtiger Herkunft, ist ebenfalls unentbehrlich. Ich bin froh, dass er auf unserer Seite ist, denn sein Dolch scheint immer eine Lücke in der Verteidigung unserer Gegner zu finden, und er weiß, wo er hinstechen muß! Dann ist da noch Maryonna, eine Halbelfe. Sie scheint nicht übermäßig glücklich mit dem Leben in einer Stadt zu sein, aber ihre Kenntnisse als Spurenleserin und ihr Umgang mit dem Bogen sind ein essentieller Beitrag für unsere Gemeinschaft. Ich nehme an, sie und Finnan sind wegen dem Geld dabei, und weil sie so einen sicheren Platz im Leben hab. Der Lohn ist nicht gerade legendär, aber er reicht um über die Runden zu kommen. Und es scheint allemal besser zu sein als was die Stadt zahlt:

Gestern, wir saßen bei üblem Wetter in einem Wirtshaus und warteten darauf, dass man die Arbeit wieder aufnehmen kann, wurden wir gebeten bei einem kleinen 'Problem' zu helfen. Offensichtlich waren irgendeinem Händler durch ein Unglück seine exotischen Tiere entlaufen. Zwei Panther und zwei Riesenechsen, so hieß es. Nun, wir machten uns auf die Bestien wieder einzufangen, ehe sie großen Schaden anrichten konnten.

Dank Maryonnas Spurenkenntnis haben wir die Echsen recht schnell gefunden - und Riesenechsen war nicht untertrieben! Die vierbeinigen Bestien überragten selbst Rhogar mit Leichtigkeit, und ihre stachelbewehrten keulenartigen Schwänze trafen mit fürchterlicher Wucht. Rhogar steckte Schlag um Schlag ein, doch Erathis schenkte uns eine Bastion der Hoffnung, und so konnte ich ihn vor dem Schlimmsten bewahren. Selbst mich, den so leicht nichts von den Beinen haut, fegte ein Schlag der Bestien glatt um, und hätte Rhogar mich nicht gedeckt, würde ich diese Zeilen wohl nicht mehr Schreiben. Finnan ließ sich nicht beirren von der Größe der Gegner und viel ihnen in den Rücken - was uns wahrscheinlich alle rettete. Sein Dolch brachte das erste der Wesen zum Fall, das Zweite verging in den heiligen Flammen der Göttin. Erst nach dem Kampf, als ich Zeit hatte die Wunden meiner Gefährten zu begutachten und zu versorgen, wurde mir klar, wie knapp wir dem Tod entronnen waren. Und dabei lag der schwierigere Teil noch vor uns.

Die 'Panther' entpuppten sich als Displacer Beasts, die überaus schwierig zu finden waren ... schlau genug einem Kampf mit uns aus dem Weg zu gehen, konnten wir sie nur dank einiger Fallen fangen. Danke noch einmal für die unermüdlichen Belehrungen, Vater, an diesem Abend habe ich jedes bißchen Wissen über Mechanik gebraucht dass ich zur Verfügung hatte! Trotzdem ist es uns nur mit Müh und Not gelungen, die beiden Biester wieder sicher im Transportkäfig zu verstauen.

Mit der Zufriedenheit die man nur durch ein gelungenes Tageswerk erreichen kann machten wir uns auf den Weg zur Stadtwache. Magere 28 Gülden sprangen für jeden von uns heraus ... und ein Blick in die Gesichter meiner Gefährten verriet, dass ich nicht der einzige war, der unangenehm überrascht hatte. Wir alle waren uns sicher, dass uns am Anfang eine Belohnung pro Kopf versprochen wurde, die uns am Ende einmal für die gesamte Gruppe ausgezahlt wurde. Nun, ich bin nur froh dass Farcrest vor Schlimmerem verschont geblieben ist und unsere Gemeinschaft eine weitere Feuerprobe überstanden hat.

Möge Erathis weiter über unsere Familie wachen,
mit hochachtungsvollen Grüßen,
Fargrim Ironkeep