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Reisetagebuch Balthasar Seite 15

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Wir haben Paldemar gestellt und besiegt. Er war ein wahrlich mächtiger Gegner und sein Versteck meisterlich getarnt. Wir folgten den spärlichen Hinweisen und nur durch einen Zufall gelang es die verborgene Tür zu finden. Wir kämpften uns voran, Raum für Raum. Bis ins Labor verlief alles wie gewohnt. Wie gewohnt? Ja, allmählich stellt sich Routine ein. Jeder hat seinen Platz in diesen Choreographien des Todes.

Unsere Beute bisher war eine Sammlung kostbarer Bücher die wir in einem magischen Beutel unterbrachten. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen eine wenig Zeit finden werde um mir einen Überblick verschaffen zu können. Auf einem Tisch lag in Einzelteilen verstreut eine Minotaurenstatue. Wir mußten auf der richtigen Spur sein. Da gab es jetzt keinen Zweifel mehr. Zu meiner Überraschung entdeckte ich in einem Buch einen kleinen Teufel. Kathra versuchte sofort das arme Kerlchen zu vernichten. Einen Book Imp erschlagen, wie soll das denn gehen? Die kleine Kreatur war total verstört und verängstigt. Ich beschloß kurzer Hand es in sein Buch zurück zu lassen und verstaute es sicher in meinem Rucksack. Vielleicht wird er uns eines Tages ein wertvoller Verbündeter. Ich höre die Worte meines Meisters wie er mich warnt: "Erliege niemals der Versuchung sie gewaltsam zu deinem Knecht zu machen. Schon viele große Namen wurden von so etwas kleinen zu Fall gebracht!"

Und dann im letzten Raum das Finale! Wir gegen den Oberschurken von Saruun Khel! Und er hetzt gleich eine Minotaurenstatue auf uns. Und wir fielen einer nach dem anderen. Zuletzt war nur noch Aurnir auf den Beinen. Paldemar wollte Verhandeln, mein Gift hatte ihm stärker zugesetzt als wir dachten. Doch Aurnir konnte nicht verhandeln. Zu groß war sein Zorn! Kathra gelangte nochmals zu Bewußtsein und mit vereinten Kräften erschlugen sie den Magier.

Es ist nicht alles Gold was glänzt! Wie wahr ist doch dieser Spruch. Doch wie steht es mit: "Der Zweck heiligt die Mittel"? Als wir später die Aufzeichnungen von Paldemar studieren erhalten wir ein anderes Bild von diesem Mann. Er beschreibt detailiert die Intriegen die er spon. Er steckte hinter all den Gefahren die wir bekämpften und drei unserer Kameraden das Leben kosteten. Und warum das alles? Aus dem selben Grund, warum wir ihn bekämpften, um die Halle und all seine Bewohner zu schützen! Nicht Paldemar hat die Minotaurenstatuen aktiviert, sondern die drei Magier im Turm. Sie wollen diese unsterblichen Krieger für ihre Zwecke misbrauchen. Er hatte versucht eine wenig Zeit zu gewinnen indem der den Handel sabotierte. Wir stehen also wieder am Anfang, nur das diesmal die Gefahr vor aller Augen verborgen ist.


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