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Reisetagebuch Balthasar Seite 6

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Finnan und ich kehren in die Taverne zurück und sitzen schweigend in uns gesunken an einen einsamen Tisch. Irgendwann taucht Ulthand auf. Er stellt uns zwei Zwerge, Vater und Tochter vor. Sie wollen zu den Deepgems und sind nach Saruun Khel gekommen um ihrem Klan zu helfen. Aurnir ist ein sonderbarer Kautz. Ein Zwerg der nichts trinkt, also kein Alkohol. Aber er scheint das Herz am rechten Fleck zu haben. Seine Tochter Kathra (sind sie wirklich verwandt?) ist eine lebensfrohe junge Frau. Ich weiß noch nicht recht, was ich von ihr halten soll. Auf Ulthands drängen ziehen wir alsbald los. Wir müssen den Sarkophag abholen.

Ich habe eine Aufgabe gefunden. Ein Ziel! Folgte ich bisher nur den anderen, so weiß ich nun, was mich nach Saruun Khel führte. Die Geschichte. Oghma wird mir verzeihen, dass ich dies in letzter Zeit aus den Augen verlor. Doch nun schein es ganz klar vor mir. Ich fragte Vyrellis ob sie einen Wunsch habe, wie es der Anstand gebietet. Schließlich begleitet sie uns schon seit geraumer Zeit, wenn auch mit etwas spitzer Zunge. Sie will ihre Augen haben um wieder durch Saruun Khel streifen zu können. Wo genau ihre Anhänger dies nach ihrer Hinrichtung versteckten konnte sie nicht sagen. Doch wusste sie, dass sie in einem Tempel der Minotauren liegen müssen, der noch nach dem blutigen Ende des Minotauren Reiches in den Fels getrieben wurde. Wenn ich diesen nur finden könnte. Ich denke bisher wird kaum jemand von dessen Existenz gewusst haben. Hat Vyrellis ihre Augen zurück, so wird sie mir bestimmt einiges über die Minotauren berichten.

15. Ches, 1479DR

Die Reise zu den Deepgems verläuft ohne Zwischenfälle. Es ist ein merkwürdiger Ort, diese Zwergensiedlung. Um einen tiefen, schier endlosen Schacht herum verlaufen alle möglichen Wohn- und Wirtschafshöhlen. An der dem Haupttor gegenüber liegenden Seite plätschert ein kleiner Weiher über die Kante des riesigen Lochs. Der Teich ist merkwürdig erleuchtet und alsbald gewahre ich, dass Finnans Augen das gleiche Licht ausstrahlen. Wie sich herausstellt riss and diesem Ort vor gut fünf Jahren eine der seltenen Nachwehen der Spellplague etliche Zwerge in eine Parallelwelt, die Feydark. Ähnlich erging es wohl auch Finnan, was seine leuchtenden Augen erklärt. Unter den Opfern war auch Aurnirs Frau und Kathras Mutter. Die ist wohl der Grund, warum beide hierher kamen. Wenn es mir möglich seinen sollte, so will ich ihnen helfen. Dunkel erinnere ich mich an ein Ritual, mit dem man in die Welt der Feen gelangen kann. Doch bevor ich nichts Genaueres in Erfahrung gebracht habe, will ich dies für mich behalten. Falsche Hoffung zu wecken ist niemals gut.

Wir berichten dem Führer der lokalen Deepgems über die versklavten Zwerge und die Duergar. Er bittet uns, sich darum zu kümmern. Durch die Überfälle sind die Zwerge so geschwächt, dass sie keinen Mann entbehren können. Wir willigen ein und bitten im Gegenzug um eine würdevolle Bestattung für Rhogar und Skar.

Auf dem Rückweg stoßen wir auf die Leiche eines Eldarin. Der Werewolf! Wie sich zeigt ist er entkommen und hat ein neues Opfer gefunden. Wir spüren sein Lager auf und warten auf ihn. Es gelingt uns diesmal die Bestie zur strecke zu bringen. Der Mensch hätte wohl Gnade verdient, doch wie hätten wir dies machen können? Der einzig sichere Weg war der Tot des Untiers, auch wenn uns so weitere Informationen über die Red-Eye Gang verwehrt bleiben. Es war die richtige Entscheidung.

Mit Ulthand zusammen breiten wir nach unserer Ankunft in der Halle die Beisetzung von Fargrim vor. Es wird eine schlichte Zeroemonie. Anschließend suchen wir eine Höhle unweit der Halle ander Lantern Road wo Rhogar und Skar ihre letzte Ruhe finden. Wir haben den Zwergen das Versprechen abgenommen, ihnen eine würdige Grabstätte zu bereiten.


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