Rippers

9-Paris Bei Nacht

Kurzfassung: Chi-Yu, Blackwell, Granger und Morley sammeln Informationen über die seltsame Aura Paris', die anscheinend nicht mit den christlichen Artefakten zusammenhängt: auch um den Eiffelturm und die Universität sammeln sich Hinweise. Menschen verschwinden und nur ihre Köpfe werden gefunden. An der Universität mischen sich die Ripper unter feiernde Studenten. Während Morley ein Techtelmechtel mit einer Studentin Marie an, die sich als Vampirin entpuppt, verrät ein besorgter Student Granger, dass auf der Universität experimente an Leichen gemacht werden. Man konfrontiert einen überambitionierten Studenten, und muss den Wahnsinnigen leider töten. Dann wendet sich dem Eiffelturm zu, unter dem ein Wartungsraum eigenartige Maschinen enthält, die den Turm als Antenne zur Ausstrahlung der negativen Aura nutzen, und von einem Werwolf bewacht wird. Dieser wird besiegt und die Maschine zerstört. Auch die Vampirin Marie ist anwesend, aber ihre genaue Rolle in dem Spiel bleibt noch unklar.


Christopher Alan Lord Morley

Brennend wankte die Gestalt einer Frau aus dem Wartungsschacht unter dem Eiffelturm. Über ihr neigte sich ein Balken - und brach. Neil überlegte nicht lange, legte an und schoß. Der Treffer warf die Frau etwas zurück, dann traf der Balken mit lautem Getöse den Boden und wirbelte Staub und Funken durcheinander. Als sich der aufgewirbelte Staub legte, war keine Spur mehr von Marie zu sehen. Neil Shepperd steckte die Pistole ein und schloß sich seinen Gefährten an, um schnellstmöglichst Abstand zu den Flammen zu gewinnen, die um den Fuß des Eifelturms leckten. Äußerlich ruhig - wobei nicht zuletzt die Maske half - war er doch innerlich aufgewühlt. Er wußte, dass es am einfachsten werden würde, wenn der Balken sie getroffen und ihr Unleben beendet hatte. Doch er wehrte sich dagegen, dass es so unschön zu Ende gehen sollte ...

Nur einen Abend zuvor hatte er sie auf einer Studentenfeier am Fuß des Eiffelturms kennengelernt. Zusammen mit Granger, Chi-Yu und Blackwell war er dort gewesen, um etwas über die seltsame Aura in der Stadt in Erfahrung zu bringen. Den Tag über hatten sie auf verschiedene Arten Informationen gesammelt, die sie heute Abend hierhergebracht haben: Chi-Yu hatte beim Besuch eines Buddhistischen Tempels eine Art Nebel durch ihn durch Leben absaugen gespürt - Alan hatte das nicht genau verstanden, aber Museum, Universtität und Eiffelturm lagen offensichtlich auf einer Art Linie. Blackwell hatte zusammen mit Granger Notré-Dame besucht, vom dortigen Priester aber nicht sehr viel erfahren. Er selbst hatte Zigeuner aufgesucht und von diesen erfahren, dass ihnen 'der lebende Tod anhängt' und sie 'die Quelle des lebenden Todes finden, wenn sie die lebenden Toten finden' würden.

Letzten Abend nun hatten einige Stundenten der Universität ihren Abschluß gefeiert. Sie hatten sich unter die Leute gemischt, um Informationen zu sammeln. Chi-Yu war Richtung des Turms entschwunden, während Granger und Blackwell sich mit Medizinstudenten über fachliche Dinge unterhielten. Er selbst hatte mit sicherem Auge diejenigen angesteuert, die sich nicht nur auf kalte Wissenschaft, sondern auch auf die warme Umarmung der Musen verstanden. Fürwahr, in Sachen Poesie der Spätromantik war Paris London überlegen! Er hatte unauffällig nachgefragt und ein paar Berichte über ohne Körper aufgefunden Köpfe erhalten - alles in der Nähe des Museums. Nachdem man mehr hier offensichtlich nicht in Erfahrung bringen konnte, waren sie zum angenehmen Teil des Abends übergegangen. Und dieser endete damit, dass er Marie nach Hause geleitete. Ursprünglich hatte er das kurze Aufblitzen langer Eckzähne während des Liebesspiels seiner Phantasie zugeschrieben. Jetzt wußte er, dass dem nicht so wahr. Dennnoch wunderte er sich, denn er war am nächsten Morgen nicht blutleer aufgewacht - dafür aber ohne seine Maske, die neben ihm auf einem Tisch lag. Die Vampirin wußte vielleicht nicht unbedingt seinem Gesicht einen Namen zuzuordnen, aber dennoch war ihr nun bekannt, dass die Geschichte mit dem entstellten Gesicht nicht stimmte...

Miss Granger hatte sich offensichtlich mit einem der Studenten eingelassen - sie beschrieb es als 'unerfreuliche, aber nötige Unternehmung'. Alan war sich nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte. Er war schwer schockiert, denn falls ja dann war sie nicht nur bereit, sich für ein paar Informationen an irgendwelche Stundenten zu verschenken, sondern redete auch noch offen darüber, als wäre es eine Leistung. Jedenfalls sollten sie 'für den Notfall' in der Nähe bleiben. Ihm war die Sache alles andere als Recht, aber sie waren ein Team, und daher folgte er mit Blackwell und Chi-Yu zusammen Granger zu ihrem Treffen mit dem Medizinstudent.

Wenige Stunden später war ebendieser Medizinstudent tot. Ein Kollege hatte ihn erschlagen, bevor er auch auf Granger losging und von ihr getötet wurde. Die beiden hatten - zusammen mit ein paar Kollegen - offensichtlich seltsame Experimente an Leichen durchgeführt. Ob sie auch hinter den Entführungen steckten, war unklar. Da sie im Moment nicht vielmehr tun konnten - laut Granger würde morgen hier ein Treffen stattfinden, dass sie hochzunehmen gedachten - verließen sie die Universität unauffällig und wandten ihre Aufmerksamkeit dem Eiffelturm zu, wo Chi-Yu auffällige Gestalten bemerkt hatte. Tatsächlich konnten sie jemand in einem Wartungsschacht verschwinden sehen und folgten ihm. Nach einem langen Gefecht gegen einen Vampir - Neils Munition hatte sich erneut als untauglich gegen diese Wesen erwiesen - gelangten sie in einen Wartungsraum. Dort hatten sie nicht nur - überraschenderweise - Marie wiedergefunden, sondern auch eine Ansammlung seltsamer Gerätschaften, die an einen der verankerten Pfeiler des Eiffelturms angeschlossen waren. Offensichtlich war dies die Quelle der üblen Aura, die über Paris lag.

Das folgende Gefecht währte nur kurz: Ein Werwolf griff sie an, ging aber unter den Lichtblitzen Blackwells und Neils Schüssen zugrunde, bevor er Schaden anrichten konnte. Chi-Yu schleuderte etwas nach einer der Apparaturen, und kurz darauf brach diese in einer gewaltigen Explosion auseinander. Nur knapp waren sie dem folgenden Inferno entkommen. Und Marie offensichtlich auch. Neil wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass sein Schuss sie vor dem Balken gerettet hatte. Doch wie sein verstorbener Bruder immer gesagt hatte, 'Hoffnung ist der erste Schritt auf dem Pfad der Verzweiflung'.