Runepunk

3-Verschollen In Den Barrens

Maxine

Es war ein böses Erwachen. Langsam kamen sie zu sich, die Kisten lösten sich in Luft auf und der Wist triefte förmlich vor Selbstgefälligkeit und Widerwertigkeit. „Danke für’s Mitnehmen – nun brauch ich euch nicht mehr!“ Maxine meinte sogar noch ein diabolisches Lachen gehört zu haben, als nur den Bruchteil eines Augenblicks später der Schoßdämon des Wists auf sie losging. ‚Jetzt hat er sich die falschen ausgesucht!’ dachte Maxine, und nun, da sie nicht mehr in dieser seltsamen Sphäre gefangen waren, funktionieren auch die Feuerblitze wieder. Maxine und der Wist lieferten sich ein hartes Gefecht, als plötzlich ein gleißender Lichtblitz den Nebel, welchen Gizmo mal wieder gezaubert hat, durchdrang und sie verletzte. Seine Versuche in ihren Geist einzudringen, sie auf seine Seite zu ziehen, schlugen allerdings fehl. Zwischen den gedanklichen Attacken des Wists hört sie plötzlich einen Schuss brechen, gleich darauf einen dumpfen Aufschlag, der Dämon war gefallen – für Herrchen, Ebene und Dämonenehre. Mit vereinten Kräften brachten sie dann noch den Wist zur Strecke.

Als sich die Aufregung gelegt hatte, nun da der Dämon und sein Herrchen vernichtet waren und sie Dr. Atwell und Dusty aus ihren jeweiligen Verstecken geholt hatten, mussten sie feststellen, dass sie noch immer von Ödniss umgeben waren. Diese war zwar nicht mehr so düster, aber nicht minder furchteinflössend. ‚Das sind nun also die Barrens, wenn man nicht in einem Zug sitzt – Scheiße!’

Sie waren sich alle der Gefahr bewusst, ohne Proviant und Wasser würden sie nicht allzu lange hier überleben können. Außer Sand, Steinen und hie und da etwas Witchgrass war weit und breit nichts zu sehen. Dusty war besonders arm dran, er suchte ständig vergebens nach Verstecken. Sie erklommen einen Hügel und Dusty erspähte in einiger Entfernung eine Rauchsäule, außerdem aber auch die Anzeichen für einen Runestorm. Gerade noch rechtzeitig konnten sie sich in Sicherheit bringen, einzig Gizmo wurde schwer verwundet, ansonsten hielt sich der Schaden in Grenzen. Sie saßen den Sturm aus, und machten sich, als wieder Ruhe eingekehrt war, auf in Richtung der Rauchsäule, dieser dünnen Spur von Zivilisation.

Knapp vor Einbruch der Dunkelheit erreichten sie ein Zeltlager vor NeedleNook, welches die Quelle der Rauchsäule war. Dort sahen sie sich dann mit einigen rauen Gesellen konfrontiert. Von Dustys selbst gebastelter, weißen Friedensfahne wahren sie nur mäßig beeindruckt, und noch weniger überzeugt. Trotz Maxines geschickter Verhandlung ließen sie sie nicht in die Stadt, als Grund gaben sie an, dass es hier in der Gegend noch einige mahrrotierende Banditen gäbe, diese haben in jüngerer Vergangenheit einige Male die Stadt überfallen und etliche wertvolle Dinge geraubt. Bevor die Banditen nicht gefasst sind, dürfe niemand NeedleNook betreten, und verlassen nur auf eigene Gefahr. Mit ihrem Charme konnte Maxine sie davon überzeugen, dass sie keine Banditen waren, sondern nur vom Weg abgekommene Reisende. Und so wurde ihnen ein Zelt zugewiesen, wo sie Ruhe für die Nacht finden konnten. Dusty war selig, endlich ein ziemlich stabiler Unterschlupf.

Unter den Leuten im Lager befand sich auch ein Malakar, er stellte sich als Hishaq vor. Er meinte, er würde ebenfalls hier fest sitzen, für 2 Royals am Tag würde er uns nach MossMetal führen. Für Maxine klang das nach einem fairen Angebot, wenn da nicht das Problem mit den mahrrotierenden Banditen wäre. Die Leute vom Lager hatten ihnen vorhin schon erklärt, dass wer immer die Räuber zur Strecke bringt 10% vom Wert des Diebesgutes als Belohnung erhalte würde. Nach einigem Hin & Her beschlossen die drei und Hishaq sich zusammen zu tun. Mit vereinten Kräften sollte das doch zu schaffen sein.

Am nächsten Morgen, ausgeschlafen und frisch gestärkt und gut ausgerüstet, zogen sie los. Dr. Atwell ließen sie im Lager zurück, er wäre ihnen keine Hilfe gewesen. Schließlich konnten sie es sich nicht leisten ihn zu verlieren, er schuldete ihnen ja immer noch Geld, welches sie nie zu Gesicht bekämen, würde er hier drauf gehen. Der Malakar kannte eine Ruine, nur einen kleinen Fußmarsch entfernt, diese würde einen guten Unterschlupf abgeben. In Ermangelung anderer Anhaltspunkte beschossen sie ihre Suche dort zu beginnen. Beim Näher kommen entdeckte Dusty bereits die ersten Anzeichen dafür, dass Hishaq Idee die richtige war. 2 Newts (echsenartige Reittiere) standen friedlich im Eingangsbereich der Ruine. Hishaq wollte sie gleich aus der Ferne mit seiner Armbrust abschießen, Maxine war dagegen – und gewann die Diskussion. Zum Einen könnten sie sie selbst noch benötigen und zum Anderen wäre es vermutlich aufgefallen, wenn die Viecher am hellen Tage plötzlich mit Armbrustbolzen im Leib tot umfallen.

Da es gerade erst gegen Mittag war, und die Sonne hell & heiß schien, wäre es vermutlich ihr aller Tod gewesen, wenn sie ihre Deckung verlassen hätten und gut sichtbar sich der Ruine genähert hätten. Sie warteten also den Einbruch der Dunkelheit ab und pirschten sich dann an das verfallende Gebäude heran. Zuerst natürlich Dusty & Gizmo. Es dauerte nicht lange und sie deuten den anderen beiden, dass sie 2 Männer sehen die im Innenhof an einem Feuer sitzen und quatschen. Maxine und Hishaq kamen ebenfalls näher. Aus dem Turm waren Schritte zu hören und Fackellicht bewegte sich abwärts, von oben kam noch ein Lichtschein. ‚Da dürfte es noch einen Raum geben.’ ging es Maxine durch den Kopf.

Durch ein Loch in der Wand, in dessen Deckung der Malakar und Maxine standen, konnten sie sehen, wie der Mann mit der Fackel etwas zu den Männern am Feuer sagte und dann auf sie zeigte. Noch ehe Maxine schalten konnte, hatte Hishaq den Mann bereits erschossen. Sie fing sich rasch und ehe die beiden am Feuer erfassten was gerade geschehen war, fiel einer von ihnen auch schon tot um. Im nachfolgenden Gefecht waren die Gegner, dank Gizmos Weckerwurf klar im Nachteil. Der Nebel wurde allerdings auch Maxine zum Verhängnis. Ein falscher Schritt aus der Deckung, und ehe sie es sich versah, rutschte sie in ein Erdloch, od. Schacht, so genau war das im ersten Moment nicht auszumachen. Beim Versuch herauszuklettern gab das Erdreich erneut nach und Maxine rutschte noch tiefer hinein.

Plötzlich erhielt Maxine Gesellschaft, ein Malakar stand auf einmal vor ihr. Zunächst dachte sie Hishaq wäre ebenfalls abgerutscht, doch schnell erkannte sie, dass es sich um einen anderen Malakar handelte. Da dieser sie attackierte, musste er wohl zu den Banditen gehören. Die beiden lieferten sich einen schier endlosen und auf beiden Seiten erfolglosen Schlagabtausch. Im Augenwinkel bekam sie noch mit, dass weitere Wesen/Personen in den Schacht kamen. Ob Freund, ob Feind hätte sie nicht sagen können, so sehr konzentrierte sie sich auf ihren Gegner, inzwischen stach sie mit dem Dolch auf ihn ein, denn ihre magische Kraft war bereits zu Ende gegangen. „Jetzt reicht’s! Stirb endlich, du Mistkerl!“ Ihr Gesicht über und über rot geädert, schaffte sie es den Malakar zu töten.

Der Kampf tobte nur noch eine kurze Weile, dann waren alle Gegner zur Strecke gebracht. Als Maxine aus dem Loch kletterte fand sie den toten Hishaq, er war zerfetzt worden und seine Eingeweide zierten die nähere Umgebung. ‚Das muss wohl der andere Malakar gewesen sein. Na dann, hab ich dich wenigstens schon gerächt!’ dachte Maxine und schloss sich ihren Freunden bei der Suche nach dem Diebesgut an. Es war nicht schwer, nach nur kurzer Suche fanden sie tatsächlich einen ganze Menge von Dingen und einen Patzen Gold. Nach einer kurzen Diskussion zwischen Gizmo & Maxine gegen Dusty, ob das Geld ebenfalls zurückgegeben werden sollte oder nicht, teilte Gizmo die Münzen zwischen ihnen dreien auf. Anschließend luden sie Hishaq Leichnam auf eines der Newts. Mit beiden Tieren im Schlepptau machten sie sich auf den weg zurück zum Zeltlager. Noch außer Sichtweite des Lagers suchte Gizmo ein Versteck unter einem Stein, welchen sie später wieder finden würden, dort ließen er und Maxine eine Teil und Dusty seinen kompletten Anteil von dem gefundenen Geld zurück.

Im Zeltlager angekommen, wendeten sie sich an Romar, der hier der Chef war. Sie meldeten das Dahinscheiden der Banditen und den Fund der Gegenstände. Die Frage ob denn nicht noch etwas anderes dabei war verneinten sie. Romar bohrte zwar nach, es müsste eigentlich auch noch ein Patzen Gold dabei sein, mit einem gewissen Unterton, als würde er ihnen nicht glauben. „Schaut mal,“ meinte Maxine, „das waren so viele und nur 2 Reittiere, wer weiß vielleicht waren es ja noch mehr, und die sind mit weiteren Newts weg geritten, bevor wir dort eintrafen. Woher sollen wir den wissen was geschah als wir nicht dort waren? Und außerdem, haltet ihr uns wirklich für so blöd, dass wir noch mal hier her kämen, wenn wir etwas von dem Diebesgut unterschlagen hätten?“ Das überzeugte ihn offenbar. Romar zahlte ihnen noch die 10%anteilige Belohnung aus, während Dusty in einem Anfall von Größenwahn einer Gruppe aus dem Lager die Geschichte erzählte, wie er nahezu alleine die ganze Banditenbande erledigt hatte. Da sie sich nun in der Gesellschaft eines anerkannten Volkshelden befanden, wurden sie auch endlich in die Stadt eingelassen.