NTC

Reise nach Saruun Khel

Fargrim

Der Winter zog sich - nachdem sie den Turm von Eiswesen befreit und die unnatürlich Kälte beendet hatten, kam die natürliche Kälte, die hier im Norden nicht weniger unangenehm war. Schon Wochen saßen sie in Loudwater fest. Immerhin hatten sie etwas Abwechslung durch Balthasar, einen Mönch des Oghma, der aufgrund finanzieller Engpässe hier hängengeblieben war und schließlich bei der NTC angheuert hatte. Wie sich herausstellte war Balthasar ein vollwertiger Zauberer. Er war auch extrem naiv und ziemlich weltfremd, und auch das eine Jahr, das er bereits außerhalb des Klosters verbracht hatte, hatte nur wenig daran geändert. Dennoch war er eine willkommene Verstärkung für die seit dem Verschwinden Maryonnas unterbesetzte Söldnertruppe.

Fargrim wurde langsam unruhig - die Schneeschmelze setzte ein, und er wollte so bald wie möglich den Hammer abliefern, den ihm der sterbende Zwerg Anfang des Winters übergeben hatte. So war ihm auch etwas mulmig, als ihr Auftraggeber sie gleich zu sich rief, als Reisen wieder realistisch schienen.

Doch die Sorge war unbegründet - sie sollten für die NTC zur Siebensäuligen Halle, wo es offenbar zu Problemen gekommen war. Zwar war die Halle dank dreier mächtiger Magier aus Netheril noch immer sicher, diese kümmerten sich jedoch nicht um mehr als die Halle - ein Überfall 3 Meter vor den Toren war problemlos möglich. Der Handel der NTC hatte stark darunter gelitten, denn statt der Deepgem Zwerge konnten nur noch die Duergar handeln - und deren Waren waren qualitativ natürlich nicht auf dem gleichen Niveau.

So brachen sie denn am nächsten Tag auf, einen Wagen voller Waren für den lokalen Posten der NTC im Schlepptau. Fargrim hatte Rhogar das Versprechen abgenommen, den Hammer auszuliefern, sollte er selbst die Halle nicht lebend erreichen. Fast hätte Rhogar das Versprechen einlösen müssen ...

Sie waren bereits kurz vor dem Ziel, als sie eine Gruppe toter Halblinge, fast komplett unter dem Schnee begraben, vor sich auf dem Weg entdeckten. Eine flüchtige Untersuchung Fargrims wies auf Schnäbel und Krallen als Todesursache hin. Kaum hatte er dies gesagt, blickte Finnan nach oben und rief: "Angreifer!" - 4 seltsame bläuliche Vögel stürzten sich aus Nestern in den umliegenden Bäumen auf die Gruppe herab.

Die Vogel waren extrem geschickt darin, Sturzflugangriffe zu fliegen ohne ihren Gegnern die Chance auf einen Gegenangriff zu lassen. Zudem schrien sie ohrenbetäubend, wobei eine seltsame Kälte durch die Körper ihrer Opfer fuhr. Diese eingeschränkte Beweglichkeit wußten die Vögel zu ihrem Vorteil zu nutzen. Bald blutete Rhogar, der sich immer wieder zwischen die Gegner und seine Gefährten warf, aus etlichen Wunden. Hätte Fargrim nicht von den wenigen Schildzwergen in Loudwater gelernt, verwundete Gefährten abzuschirmen, wäre es wohl um sie geschehen. So konnte Ilmaters Kraft sie vor dem schlimmsten bewahren, wenn auch Fargrim und Rhogar beide zu Boden gingen.

Sie brauchten eine Weile um sich von ihren Wunden zu erholen und die Halblinge provisorisch aufzubahren, dann machten sie sich auf den Weiterweg in die Siebensäulige Halle. Finnan fand einige seltsame Eier in den Nestern der Vögel.

Ohne weitere Zwischenfälle kamen sie am Ziel an, wo der lokale Vertreter der NTC froh war sie zu sehen. Auch Ultanth Deepgem war trotz der schlechten Nachrichten über den Tod seines Vetters froh, einen Zwerg zu Gesicht zu bekommen. Weitere Umfragen seitens der Gruppe ergaben, dass in der Umgebung der Halle einiges im Argen lag. Zwar hatte in der Halle selbst die Präsenz der Magier bisher Zwischenfälle verhindert, doch es gab Gerüchte dass selbst hier nicht alles beim Rechten war.

Finnan hatte eine Kontaktperson aufgetrieben, die ihnen hoffentlich mehr erzählen konnte. Der vereinbarte Treffpunkt lag jedoch außerhalb der sicheren Halle ...