Rippers

Lord Christopher Alan Morley

Hintergrund:

Als Christopher Alan Morley 1872 in Appleby als zweiter Sohn und drittes Kind Charles Benjamin Morleys, des Earl von Westmorland, und Catherine Evelyn Morleys geboren wurde, hielt man die Erbfolge der Familie schon längst für geregelt: Sein stattliche 20 Jahre älterer Bruder, James Richard Morley, war schon lange designierter Erbe und bereits gut verheiratet. Alans Mutter, die zweite Gattin des Earl, starb bei seiner Geburt. Der Earl, selbst schon recht betagt, heiratete nicht erneut. Als er 7 Jahre später einen friedlichen Tod in respektablem Alter starb, hinterließ er als Kinder somit nur Alan, Richard und ihre 1869 geborene Schwester Autumn Jean Morley. Nur 1 Jahr nach Alan wurde mit Edmund Douglas Morley der erste Sohn und Erbe Richards geboren, und nun war klar, dass Alan wohl niemals die Regierungsgeschäfte aufnehmen würde. Man beschloss daher den Jungen für eine Karriere in der Britischen Armee zu erziehen. So wuchsen Alan und Douglas zwar nebeneinander, aber sehr unterschiedlich auf: während Alan viel Zeit mit Sport, Jagd, Reisen und dem Studium der Heeresgeschichte verbrachte, wurde bei Douglas mehr wert auf eine umfassende administrative und politische Ausbildung gelegt, auf dass er die Grafschaft sicher durch die Wirren der Industrialisierung würde führen können. Dennoch verband die beiden Jungen eine enge Freundschaft: Alan bewunderte den Geist und die Redegewandheit Douglas', während dieser sich stets begeistert von den Reisen, auf die Alan mitgenommen wurde, berichten ließ. Alan neidete Douglas das Erbe nicht, schienen ihm doch schon die Geschichtsstunden tröge - er war froh, dass er um die Arbeit des Regierens herumkommen würde.

Auch mit seiner Schwester Jean - Alan war einer der wenigen, die sie Autumn nennen durften - verstand er sich gut, ja, die beiden entwickelten gemeinsam eine Vorlieb für Literatur und Gemälde der Spätromantik, und so sah man sie oft abends zusammensitzend ein Buch lesen oder ein Gemälde studieren.

Alan überstand die Ausbildung gut - auch wenn seine Neigung zur Kunst und zu übermäßig höfischem Gebahren insbesondere bei den Truppen nicht unbedingt gut ankamen, so konnte er doch meist durch sein Auftreten überzeugen. Mit 17 heiratete seine Schwester - auf Wunsch des älteren Bruders - den Earl von Essex, eine Hochzeit welche die Familie näher ans immer bedeutender werdende London brachte. Alan und Jean mochten London nicht besonders - viele Leute aus der dortigen vornehmen Gesellschaft verdankten ihren Status nicht etwa ihrem Erbe, sondern schnödem Reichtum: Fabrikbesitzer, Großhändler und andere Kapitalisten waren zwangsläufig eher Realisten und hatten für Spätromantik und Heldentum allgemein nicht viel übrig.

Alan hatte bereits 3 Jahre als Kadett in Ägypten verbracht - ohne dabei jedoch die Garnison allzuoft zu verlassen - als sich die Geschehnisse plötzlich überschlugen: Hatte man ihm Anfang der Woche noch versprochen, dass er vor Ende des Jahres sein Offizierspatent erhalten würde, fand er sich Ende der Woche bereits an Bord eines Schiffs nach England wieder, den Brief in Händen, der in knappen Worten vom Tod sowohl seines Bruders als auch dessen Sohn erzählte und ihm eröffnete, dass er nunmit legitimer Erbe der Grafschaft sei und sich binnen dreier Monate in London einfinden möge, um sein Erbe offiziell anzutreten. Alan nahm sich die Zeit, vorher noch einmal zum Landsitz seiner Familie zurückzukehren. Dort erfuhr er, dass sein Bruder und dessen Sohn schon vor einem Jahr auf einem Jagdausflug gestorben seien - die Leichen der beiden wurden zwar nicht gefunden, dafür ihre zerfleischten Pferde. Da man in dieser Zeit keine weitere Spur - außer blutigen Kleiderfetzen - der beiden mehr gefunden hat, wird angenommen, dass ein Bär oder ähnlich großes Tier die beiden gefressen hat. Alan erschien die Geschichte äußerst merkwürdig, doch ihm blieb nur wenig Zeit für Nachforschungen, bevor er nach London aufbrechen mußte um sein Erbe anzutreten. Dort eingetroffen erfuhr er von seiner Schwester, dass auch sie erst wenige Wochen zuvor vom Tod des Bruders erfahren habe und genauso wie er überrascht und mehr als etwas mißtrauisch war. Alan schwor, Licht in die Sache zu bringen - und seine Nachforschungen, die er in London fortsetzte, führten ihn unweigerlich in Kontakt mit den Rippern. Da es für ihn als Earl undenkbar war, nachts schwerbewaffnet durch Straßen zu rennen, riß der Kontakt jedoch zunächst wieder ab.

Das war die Geburtsstunde von Neil Shepperd. Der Sohn eines durch Ränkespiel entmachteten Kolonialgouverneurs war ursprünglich ein Kadett der Armee gewesen, hatte jedoch nach einem besonders heißen nächtlichen Zusammenprall mit den Kräften der Kabale in den Straßen Londons entstellende Verbrennungen im Gesichtsbereich erlitten, die eine Karriere in der Armee unmöglich machten. Es ist ein Wunder der modernen Medizin, dass Neil überhaupt überlebte, auch wenn er jetzt stets eine Maske tragen muß, welche die irreversibel beschädigte Gesichtshaut ersetzt. Das ist zumindest die Geschichte, die er den Rippern erzählte, als er an sie herantrat, um künftig in ihren Reihen dem Königreich zu dienen und dafür zu sorgen, dass sein Schicksal ein Einzelfall blieb. Da die Ripper nicht viele Fragen stellen, war dies - insbesondere in Verbindung mit einer beeindruckenden Demonstration seiner Fertigkeit im Umgang mit Feuerwaffen - mehr als ausreichend, und nach kurzer Zeit bereits erreichte ihn ein Brief einer Lady Eleanora Dashwood, der ihn zu einem Essen in einem der nobleren Restaurants Londons einlud. Doch das ist eine andere Geschichte ...

Aussehen:

Als Lord kleidet sich Christopher Alan Morley natürlich der Mode gemäß, auch wenn er Gewänder bevorzugt, in denen man beweglich bleiben kann. Sein Gesicht hat feine Züge, von Sonne und Wetter geprägt, aber nicht gegerbt. Stets liegt ein leichtes, höfliches Lächeln auf seinen Lippen - das bei Alan meist sogar echt ist - und seine Augen verstrahlen pure Lebensfreude. Seine aufrechte Haltung zeugt von höfischer Erziehung. Er wirkt insgesamt unbeschwert - auch wenn er schwer betroffen vom Verlust seines Bruders und seines Neffen ist, hat er doch genug höfische Erziehung, um dies nicht öffentlich zur Schau zu stellen. Man muß schon über einiges an Menschenkenntnis verfügen, um dem jungen Grafen seine Unsicherheit anzumerken.

Als Neil Shepperd hingegen trägt er stets eine mattsilberne Maske, die seine Züge verbirgt. Das Material scheint angerauht zu sein, denn es reflektiert quasi kein Licht. Ergänzt wird die Maske als Kopfbedeckung von einem kurzen Zylinder über einer pechschwarzen Samthaube, welche seine Haare zur Gänze verdeckt. Unter einem schwerem schwarzen Mantel mit blutrotem Futter trägt er ein robustes Seidenhemd, welches ebenfalls in dunkelroten Rüschen endet. Die Hose ist komplett in schwarz gehalten und trotz edlem Schnitt robust genäht. Abgeschlossen wird der Eindruck durch schwere Lederstiefel und einen Umhang zum Schutz gegen Regen und Unwetter - außen Schwarz, innen blutrot gefärbt. Unter dem schweren Mantel trägt er einen Gürtel mit Rapier sowie zwei kreuzende Brustgurte, einer davon mit einer Pistole, der andere mit einer Miniarmbrust ausgestattet. Auch einige Bolzen für die Miniarmbrust stecken im Brustgurt - und nicht alle sehen ganz konventionell aus.

Werte:

Edges: Noble, Ambidextrous, Attractive, Alter Ego, Marksman, Two-Fisted
Status: 10/5; Languages: Arab, English, Latin
Hindrances: Code of Honour (always act like a true gentleman), Overconfident

Pace: 6Reason: 0Charisma: +4Parry: 5Toughness: 5
Agility d8Spirit d6Smarts d6Strength d6Vigor d6
Shooting d10Guts d6Streetwise d6Climbing d4Riding d4
Persuasion d6Notice d4Fighting d6Stealth d4 

Raises:
5: Smarts d6
10: Alter Ego
15: Guts, Streetwise d4 -> d6
20: Marksman
25: Two-Fisted