Runepunk

1-Overwroughts

OCCU-X5-7 alias Andrew Scott:

Der Nebel der die letzten Wochen oder gar Monate seinen Geist eingehüllt hatte war verschwunden. Wie aus einem Albtraum erwacht lag die erbarmungslose Wirklichkeit glassklar vor seinen Augen. Der Auftrag in den Barrens, der Hinterhalt und die Explosion. Das Erwachen nach der Operation und das Training um ihn an seinen neuen Körper zu gewöhnen. Taktik- und Nahkampfausbildung und immer wieder Bewußtseinsmanipulation und Kontrolle. Als willenloses Werkzeug sollte er dienen ... und tat es auch.

Doch jetzt war keine Zeit darüber nachzudenken. In den nächsten Minuten sollte sich sein Schicksal entscheiden. Er war mit einer Gruppe von Overwroughts losgeschickt worden um in den Barrens weitere "Laborratten", wie er selbst eine war, einzufangen.

Sie näherten sich von verschiedenen Seiten einer spärlichen Ansammlung von Schutzhütten. Dies war die Gelegenheit zu entkommen. Er hoffte, dass die Reisenden, denen sie auflauerten, Schlagkräftig genug waren um die Attacke zu überstehen. Er würde sich um seinen Vordermann kümmern. Vielleicht gelänge es ihm diesen schnell durch einen gezielten Angriff auszuschalten, ohne dass die anderen dies bemerkten. Der Plan war gefasst, es gab jetzt kein zurück mehr.

Scott hatte Glück. Nicht dass seine Attacke den vor ihm laufenden Overwrought außer Gefecht setzte. Dieser Teil des Plans ging daneben. Aber die Reisenden entpuppten sich als geübte Kämpfer die es mit Unterstützung eines Roboters, der aussah wie eine Ratte, schafften die anderen Overwroughts zu überwältigen. Auch Andrew wurde von ihnen unter Beschuss genommen, doch richtete dieser keinen Schaden an. Es gelang ihm irgendwie sie davon zu überzeugen, dass er keine Gefahr für sie darstelle. Doch die Gruppe war skeptisch und vor allem der Malakar traute ihm nicht. Er konnte es ihnen nicht verübeln.

Neben dem Malakar bestand die Gruppe nur noch aus zwei Ferren, die sich hierher in die Barrens aufgemacht hatten um nach ihren Verwandten zu suchen. Möglicherweise waren diese im Lager der Overwroughts. Da Scott auf Hilfe angewiesen war um lebend aus den Barrens zu kommen willigte er ein zurück zum Lager zu gehen und die Gefangenen zu befreien.

Während die drei anderen und der Ratbot in sicherer Entfernung verborgen vor den Augen der Wachen warteten, ging Scott auf die Wachen zu. Er ignorierte sie so gut es ging und wandet sich umgehend an den Anführer. Es gelang ihm zwar, diesen davon zu überzeugen, dass er der einzige Überlebende des gescheiterten Angriffs war, dennoch wurde er in Ketten gelegt und in ein leeres Gebäude gesperrt. Zeitgleich wurde ca. die Hälfte der anwesenden Overwroughts ausgesandt die Geschichte zu überprüfen.

Als der Trupp außer Sicht- und Hörweite gewahrte Scott, dass sich etwas an der Hinterseite des Hauses durch die Mauer bohrte. Es war Dusty der ihm alsbald die Fesseln abnahm. Ein knappes Grinsen mit den Worten "Viel Glück" und schon war der Ferren wieder Verschwunden. Andrew atmete noch einmal kräftig durch. Griff zu seinem Schild und stellte sich kampfbereit in die Tür. Als der Anführer ihn gewahrte ging Scott zum Angriff über. Dies war das Signal für die anderen. Während Andrew einige Overwroughts in einen Nahkampf verwickelte begannen seine Mitstreiter die übrigen und Beschuß zu nehmen. Doch es waren zu viele. Zu viele für Scott. Er wurde umzingelt. Wenn kein Wunder geschehe, soviel war im klar würden dies seine letzten Augenblicke sein. Doch wenigstens frei! Als alle Hoffnung verloren schien und er den finalen Schlag erwartete verschwamm plötzlich alles vor seinen Augen. Eine Nebelgranate die Gizmo, Dustys Bruder, geworfen hatte entzog ihm den Blick seiner Angreifer. So gelang es Scott aus der brenzligen Lage zu entkommen. Vom restlichen Kampf bekam er nicht mehr viel mit. Er blieb so lange im Nebel verborgen wie es ging und macht sich dann daran die Gefangenen zu befreien. Aber auch ohne seinen Einsatz wurden die Verteidiger einer nach dem anderen überwältigt.